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Haus Renovierung

 

Da wir Papierkramtechnisch erstmal nichts mehr um die Ohren haben und so uns um nichts anderes kümmern mussten, haben wir beschlossen erstmal vom Haus zu berichten.

 

Das Haus selbst ist zu Beginn der 90`er gebaut worden. Eine Doppelhaushälfte gehörte meinem Onkel und meine Mutter hat 1 Jahr später die andere Hälfte übernommen. Damals, in den guten alten Tagen, hatte das Haus umgerechnet 60.000, - DM gekostet.

 

Unsere Seite stand die ersten Jahre leer da und wurde erst ab Ende der 90`er genutzt. Zu Beginn der 2000`er wurde dann zum letzten Mal etwas am Haus gemacht, danach wurde es nicht mehr aktiv genutzt. Seitdem sind natürlich eine Menge Dinge angefallen, die nie abgearbeitet wurden.

 

Entsprechend war dann auch der Anblick als ich es 2021, nach ca. 15 Jahren, wieder zu Gesicht bekam.

Da das Haus gerade wegen meinem sehr geliebten Onkel - mit dem ich das letzte Mal in Ruhe in dem Haus gesprochen hatte - etwas Besonderes für mich darstellt, hatte ich trotz des Zustandes kaum Zweifel daran das Haus wieder auf Vordermann zu bringen.

 

Auch für meine Mutter und meine Schwester ist dieses Haus etwas sehr Besonderes. Wir verbinden alle unterschiedliche, aber wichtige Erinnerungen und Gefühle mit diesem Haus.

Ein neues Jahr mit aufregenden Projekten und Arbeiten, die auf uns warten, zu beginnen kann aufregend sein. Ich hatte mir vorgenommen mich ab der 2. Januarwoche mit dem Haus zu beschäftigen.

 

Dank der Aufregung hatte ich gerade mal eine Woche durchgehalten, bevor ich angefangen habe mich mit unterschiedlichen Firmen in Kontakt zu setzten.

Ab der 3. Januarwoche hatte ich bereits die ersten Besichtigungen (zur Preisabgabe) des Hauses.

 

Ich hatte insgesamt 4 Firmen und 3 Obermeister (die mit verschiedenen Meistern zusammenarbeiten) dagehabt und habe Preiseangebote von 18.000, -€ bis hin zu 32.000, -€ bekommen. Nur 2 hatten mir Gesamtangebote gemacht.

 

Bei den anderen hätte ich auf jeden Fall noch eine weitere Firma oder Meister beschäftigen müssen.

Ich habe mich am Ende für einen „jüngeren“ und engagierteren Mann und seine Firma entschieden. Nicht nur, dass er mir 3 verschiedene Preise mit entsprechenden Qualitätsstufen zur Wahl geboten hatte, hatte er auch alle Arbeiten, die ich machen lassen wollte, miteinbezogen.

 

Zuvor hatte ich mich eigentlich mit 2 etwas älteren Herren sehr angenähert, aber mit Mehmet habe ich mich sehr schnell einigen können.

Ich habe im Prinzip nur das Grundgerüst des Hauses stehen lassen wollen. Es sollte eine Grundsanierung werden, bei der alles neu aufgezogen wird. Um es mal kurz aufzulisten:

 

    -        Strom Leitungen (die alten waren bereits zu dünn) komplett neu ziehen +   

        Steckdosen so viele ich will + Satellitenkabelanschluss in jedem Zimmer 

        (außer in meinem, ich will keins)

    -       Wasserleitungen (zu und ab) komplett ersetzen und eine Dusch-Leitung ins

        Dachgeschosszimmer

    -        Internetkabel nach Wunsch (in die einzelnen Zimmer und auf Dach für

        Anbindung an Telekom) verlegen

    -       Alle Wände von innen als auch von außen sanieren, außen ummanteln und

        Außenfassade

    -       2 Bäder (Dusche + Klosett + Spülbecken und Spiegelschrank + Unterschrank)

        und eine Küche (Tresen, Spülbecken und Schränke) komplett neu erstellen

    -       Dachgeschoß Zimmer auf die Dach-Terrasse erweitern (Wand einreißen), mit

        Fenster + Scheibenfront und elektr. Jalousien dazu

    -       Neues Dach mit Sandwichpanels

    -       Neue Terrassenüberdachungen mit allem Drum und Dran (Regenrinne etc.)

    -       Eine Schallisolierung von innen für die Außenwände von Jennifers Zimmer

        (Unterrichtraum)

    -       Im Wohnzimmer die Terassentür und das Fenster weg und stattdessen große

        Scheibenfront zum Öffnen, mit elektr. Jalousien

    -       Garagentor

    -     Gartenneugestaltung (Wände, Fällen der Palmen habe ich erst am Schluss

        entschieden, aufschütten der Erde, Rollrasen, verschiedene Blumen bzw.

        Sträucher und 2 Zitronenbäume)

    -       Alle Fenster und Balkontüren erneuern und Fliegengitter anbringen.

    -       Alle Innentüren erneuern

    -       Terrassen- und Balkon-Geländer + Treppenhaus Handlauf

    -       Die alten Fenstergitter sollten einfach etwas aufgearbeitet und neu bestrichen

        werden. Genauso die Eingangstür des Hauses

    -       2 Fenster annulliert und 1 neues eingebracht

 

Außerdem sind während der Arbeiten noch eine größere und einige kleinere Dinge dazugekommen, die wir vorher nicht bedacht hatten.

   

    -       Erdgeschossboden (mit Terrassen zusammen) Fliesen

    -       Wasserleitung zum Haus mussten erneuert werden, musste zusammen mit

        Wasserversorger geregelt werden

    -       Parkettboden im Dachgeschoss

    -       Zimmerbeleuchtung und Gardinenschienen

Es war ausgemacht, dass das Haus selbst bis zum 11.04. fertig ist. Eventuelle Verzögerungen bis zum 15.04. haben wir zu Beginn vereinbart.

Da wir am 15.04. aus unserer Wohnung in Kusadasi raus mussten, war das auf jeden Fall fix. Der Gartenbereich dürfte also auch später fertig werden.

Kaum geeinigt, hat Mehmet mit seinen Leuten auch bereits in der letzten Januar-Woche mit dem Abbau begonnen.

Als ich in den ersten Tagen mal ins Haus kam, flog mir der Schutt nur so um die Ohren, denn in jedem Stockwerk waren mindestens 3 Mann zugange.

2 Wochen später standen im Prinzip nur noch die Wände.

 

Mehmet beklagte sich daraufhin erstmal über das beim Bau verwendete Material und meinte wortwörtlich: „Jede Wand, die ich anfasse, hab‘ ich hinterher in der Hand.“ Gerade deshalb hat er vor allem bei den Wänden mehr Aufwand betreiben müssen.

 

Was ich ihm hoch anrechne.

Ich habe die Baustelle 1x in der Woche besucht, wenn mich Mehmet nicht selbst dazu geholt hat, um etwas abzuklären.

Ansonsten habe ich nichts mit den Arbeiten am und um das Haus zu tun gehabt. Ich konnte tatsächlich alles Mehmet überlassen. Am Anfang sind wir Material (Fliesen, Armaturen, etc.) aussuchen gegangen.

 

Auch wenn der Mehmet eigentlich alles übernommen hat, sind noch einige Dinge angefallen um die ich mich kümmern musste.

 

Beim Wasserversorger musste eine Neuverrohrung beantragt werden. Die alten Metallrohre waren bereits durchgerostet und haben während der Renovierung bereits angefangen zu lecken.

Der Antrag musste allerdings vom Abonnementinhaber gestellt werden.Das war kompliziert.

Im Anschluss hatten die Mitarbeiter vom Wasserversorger einen anderen Großschaden, der behoben werden musste. Was dazu führte, dass das Rohr, das von meinem Haus aus zur Straße führte, erstmal nicht angeschlossen wurde.

 

Der Bauleiter war da aber hinterher und hat auch etwas Beziehungen spielen lassen müssen um die arbeiten rechtzeitig und noch vor Beendigung des Großschadens erledigt zu bekommen.

Der Bauleiter hat von mir auch bei vielen Dingen die Freiheit bekommen selbst zu entscheiden welche Lösung die Sinnvollste ist.

 

Wie zum Beispiel bei dem Verlauf der Dachrinnen-Leitungen, der genauen Farbe der Innenwände, Duschkabine oder auch das Balkonfenster zum Dach. Den Gartenweg hat er ebenfalls von sich aus mitgefliest und auch die Decke der Terrassen war vorher so nicht abgesprochen gewesen.

 

Er sollte eigentlich nur eine Plastik-Abdeckung (günstigere Variante) verwenden. Stattdessen hat er uns mit Gipsplatten eine ordentliche Decke gezaubert, was viel besser aussieht.

 

Im Dachgeschosszimmer hat er den Teilbereich mitgefliest, der später für den Duschbereich bzw. Wannenbereich gedacht ist.

 

An vielen Stellen mussten auch Marmorplatten erneuert werden, das war vorher auch nicht festgehalten worden.

 

Im Februar war das Wetter zum Glück relativ trocken und so konnte sehr viel abgearbeitet werden.

 

Im März hat‘s dagegen bereits teilweise geregnet und entsprechend haben sich einige Arbeiten (Außenwände, Terrassen, etc.) verzögert.  Woraufhin ich mir bereits Sorgen machte, dass wir auf der Straße stehen, wenn es sich über den 15. hinausziehen sollte.

 

 

Mehmet erklärte mir daraufhin, dass er viele von den Häusern, die er fertiggestellt hatte, auch zur Beaufsichtigung/Betreuung (vermieten) übergeben bekommt. So kann er sich um anfallende Reparaturen und die Reinigung des Hauses kümmern bevor die meisten Besitzer ihr Haus im Sommer bewohnen.

 

Er sagte mir, dass er mich zur Not jederzeit in einem dieser Häuser (sehr luxuriös) unterbringen kann, so lange ich will.

Anschließend brachte er mich auch zu einigen dieser Häuser.

 

Damit stellte sich eine solche Eventualität auch für mich nicht mehr als Problem dar.

 


Anfang April sind die Fenster eingebracht worden und plötzlich sah man ein fertiges Haus vor sich, wenn man davorstand. Und ich konnte kaum fassen, dass es aus dieser Ruine entstanden ist.

 

Die Metall-Jalousien mussten noch angebracht werden, ansonsten gab es nur noch Innenraum Arbeiten was das Haus selbst betraf. Nachdem diese auch abgearbeitet waren, stand es für mich fest, dass wir das Haus rechtzeitig übergeben bekommen.

 

Daraufhin hab‘ ich auch ein kleines Trinkgeld zur restlichen Bezahlung dazugelegt.

 

Was die Bezahlung anging hatte ich mit Mehmet ausgemacht, dass wir zur Materialbeschaffung eine Zahlung machen. Eine weitere, wenn ein gemeinsam festgelegter Stand erreicht ist und nach Fertigstellung der gesamten Sanierung den Restbetrag.

 

Da aber noch einige Sachen dazu gekommen sind, standen noch diese vorher nicht ausgemachten Dinge an, die natürlich bezahlt werden mussten.

 

Da Mehmet bereits mitbekommen hatte, dass ich mit den geplanten Arbeiten an meine finanziellen Grenzen gestoßen bin, hatte er mir die Möglichkeit eingeräumt es später zu zahlen oder sogar Raten zu vereinbaren.

 

Dank der Hilfe meiner Familie war dies allerdings nicht nötig und so konnte ich ihn zum Ende der Arbeiten voll ausbezahlen.

Natürlich habe ich auch fleißig Bilder gemacht. Um die Spannung aufrecht zu halten und gleichzeitig vorwegzunehmen. Ich dachte mir, ich zeig euch einmal den Verlauf der Renovierung und einmal den Vorher/Nachher-Vergleich.

 

Wen dies nicht interresiert, kann gern runterscrollen zu den Vorher/Nachher-Vergleichen.

Wohnzimmer

Bad unten

Bad oben

Eren`s Zimmer

Jennifer`s Zimmer

Gästeschlafzimmer

Unser Schlafzimmer

Frontansicht

Rückseite

Es gab noch eine kleine Verzögerung wegen dem Gartentor, was auch vom Mehmet bereits voll bezahlt, aber nicht geliefert wurde. Das Problem lag aber beim Hersteller. Da ich im April entschied die beiden Palmen doch zu fällen haben sich die Arbeiten mit dem Garten ebenfalls nach hinten verschoben.

 

 

Aber alles in allem ist das Haus selbst zur rechten Zeit fertig geworden und wir sind genau am 10.04., also 1 Tag vor dem ersten Termin eingezogen. Dazu dann hier mehr.

Nicht über die spartanische Einrichtung wundern, zum Einzug war noch nicht alles da. Außerdem gibt es keine Nachher-Bilder vom Schlafzimmer und hinterem Garten. Ihr werdet es sicher verstehen: "Privatsphäre".

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