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Ursachen

Also gut, das Wetter, die Reiselust und unsere Gesundheit waren Gründe, um Deutschland zu verlassen.

Doch wiegt das wirklich das großartige deutsche Sozialsystem auf, von dem alle so schwärmen? „Wenn was sein sollte, dann greift der Staat dir unter die Arme!“ und „Ihr könnt ja jederzeit zurückkommen, hier ist es sicher, der Staat wird euch auffangen!“ sind die Sätze, die wir meistens zu hören kriegten, wenn wir erzählten, dass wir auswandern werden. Aber ist das wirklich so? Jeder der schon mal beim Arbeitsamt war, sieht dass die Menschen, die diese HILFE DES STAATES beantragen möchten, oftmals menschenunwürdig behandelt werden. Meist ganz nach dem Motto „Geh arbeiten und sei kein Schmarotzer!“ Die Unantastbarkeit der menschlichen Würde bleibt somit auf der Strecke. Ist das die Hilfe, auf die man bauen will? Wir wollen das nicht.

 

Leider ist Rassismus ein Problem in Deutschland. Aber wir haben so viele positive Erinnerungen mit Deutschen, dass wir deshalb nicht darauf eingehen wollen. Ohne diese Menschen wären wir sicher einen anderen Weg im Leben gegangen.

 

Doch nicht nur die extreme Form der Diskriminierung, nämlich der Rassismus, kann das Leben von Menschen negativ beeinflussen. Auch die anderen Formen von Nicht-Akzeptanz beeinträchtigen das Leben der Betroffenen.
Kreativität ist doch etwas Gutes, oder nicht? Hier mal ein kleines Beispiel:

Wie jeder Mensch habe auch ich individuelle Bedürfnisse.

 

Ich war schon immer ein sehr intuitiver und kreativer Mensch. Einschränkungen, Regelungen und Disziplinierung beschränkten mein kreatives Vorankommen. Wenn ich etwas aus Eigenantrieb machte, war es meistens sehr Regelkonform, aber wenn ich es nach Vorgaben machen sollte wurde es irgendwie fehlerhaft oder inkomplett. Aus meiner heutigen Sicht vermute ich eine Form der Dyslexie dahinter, aber das Wissen darum besaß niemand in meiner Umgebung. Meine Lehrer sagten ich sei klug aber ließe mich zu schnell ablenken. Was meistens darauf abzielte mich als faul zu umschreiben.
In Sport, Kunst und Musik war ich wiederum immer hervorstechend, da in diesen Bereichen meistens nur das Ziel (z.B. „Springe soweit du kannst!“, „Male irgendeine Landschaft“ oder „Spiele irgendein Stück!“) vorgegeben und nicht das Vorgehen selbst beurteilt wurde.

 

Es wir einem immer wieder vor Augen geführt, dass Kreativität gesellschaftlich leider nicht hoch angesehen ist.

Künstler und Musiker können davon ein Lied singen. Der Gesellschaftliche Stellenwert, wie auch das Einkommen, ist sehr niedrig solange man nicht im TV auftaucht, was sich selbst danach schwer gestalten kann. Die meisten mit einer dieser Berufungen verdienen sich Nebenberuflich etwas hinzu und geben diese Arbeitsstelle an, wenn sie nach ihrer Arbeit gefragt werden. Denn wenn sie sich als Künstler oder Musiker "outen" werden sie als faule/fehlgeschlagene Träumer wahrgenommen.

 

Jennifer hatte eine Kollegin am Flughafen, die Sängerin ist. Ihre Erzählungen zeigten deutlich, dass man in Deutschland nur ein „wertvolles, akzeptiertes Mitgliedglied der Gesellschaft“ ist, wenn man „produktiv in einem RICHTIGEM JOB“ arbeitet. Als Sängerin, die damals noch nicht im Fernsehen auftrat, gehörte sie zu jener Zeit nicht dazu.

 

Wenn ich aber erzählte, dass ich um die 10 Jahre in der Produktion bei derselben Firma (ein großes deutsches Unternehmen) arbeitete, wo ich vorher auch meine Ausbildung gemacht hatte, dann bekam ich ungewöhnlicherweise Anerkennung. Dabei war und bleibt das in meinen Augen moderne Versklavung.
Ich kam mir vor wie auf einem Laufband und musste zusehen wie das Leben an mir vorbeizieht.
Ich arbeitete und verdiente auch Geld, wodurch ich auch, vor allem in Europa, gut rumgekommen bin. Etwas das mir, wie zuvor erwähnt, wichtig war und ich deshalb immer im Fokus behalten habe.

 

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