Wie sah unser Leben in Deutschland aus, dass wir unbedingt wegwollten?
Wir lebten in Frankfurt in einer 2,5 Zimmer (64m²) Wohnung in Rödelheim, verdienten ca. 4000,-€/Monat und waren zusammen genommen ca. 100 Stunden pro Woche nicht Zuhause.
Wir hatten beide eine 40-Stunden-Arbeitswoche, plus der Anfahrt zur und von der Arbeit. Da ich in Schichten (3 -Schichtig) arbeitete gab es Wochen, in denen ich meine Frau kaum oder nur beim Aufstehen sah. Die Wochenenden verliefen meistens so, dass wir am Samstagvormittag unsere Einkäufe erledigten und am Abend ggf. Freunde/Familie trafen. Alle 3 Wochen (wenn ich Frühschicht hatte) konnten wir auch Mal Freitagabends was unternehmen. Sonntags verbrachten wir meistens damit uns vom Rest der Woche zu erholen und unseren Hausarbeiten nachzukommen. Für Sport und Hobbys war kaum noch Zeit bzw. Lust vorhanden.
Die, maximal 3 Wochen am Stück von den 6 Wochen, Jahresurlaube (wir haben keine Schulpflichtigen Kinder) waren definitiv zu wenig, um sich entsprechend erholen zu können. Der Blick auf die ältere Generation zeigte uns wohin der Weg geht.
Mit unserer Gesundheit ging es auch immer weiter bergab. Meine Ärzte hatten lange Zeit den hohen Stressfaktor im Verdacht: Magen- und Verdauungsprobleme, Rücken- und Gelenkschmerzen, (vorneweg die Knie) und Migräne waren unsere ständigen Begleiter.
Spätestens ab da konnten wir uns eine andere Zukunft vorstellen.
Kommentar schreiben